
Handlungsorte
Im Roman «Ein Koffer voller Wünsche» gibt es diverse Orte, die für die Handlung relevant sind und teils sehr genau beschrieben werden. Alle diese Orte lassen sich der Schweiz oder London zuordnen.
London:
Filips Apartment:
Filip mietet sich in London in eine kleine, engere Wohnung ein. Die Wohnung wird als ein wenig heruntergekommen beschrieben, was sehr gut in die eher ärmere Gegend passt, in der sie liegt. Sie ist die Essenz dessen, was Filip ausmacht: Sie ist einfach, eng, sie hat gerade das, was man braucht - sie ist bescheiden. Filip verbringt seine Zeit lieber draussen: Bei der Arbeit, in der Stadt oder in der Natur.
White Chapel:
Das Whitechapel ist ein multikulturelles Stadtviertel Londons, in welches auch Filip gezogen ist. Dass Filip ausgerechnet in dieses Viertel zieht, ist kein Zufall. Es passt perfekt zu Filip, nicht nur weil dieser Migrationshintergrund hat, aber es ist ein geeigneter Ort für jemand wie Filip, der keine Wurzeln schlagen und ein bescheidenes Leben führen will.
«Helvis Tourism»:
Krankenhaus in Brixton:
Auch wenn dieser Ort nur kurz Teil der Handlung ist, spielt er eine zentrale Rolle. Filip verfolgt auf der Suche nach seinem Vater die Spur des mysteriösen Toten, der vom Himmel fiel. Dies führt ihn in jenes Krankenhaus, wo er aber feststellen muss, dass die Leiche bereits verlegt wurde. Filip stellt sich bei der Befragung des Krankenhausangestellten nicht sehr geschickt an, so dass der Besuch auf der Polizeiwache endet. Wichtig an diesem Ort ist aber vor allem eins: Filips Vater ist tatsächlich hier. Er ist krank und wird dieser Krankheit zu einem späteren Zeitpunkt erliegen. Sein Zustand ist kritisch, er liegt mit grosser Sicherheit auf der Intensivstation. Filip durchquert einen Raum mit vielen Betten, die nur mit Vorhängen voneinander getrennt sind: Filip durchquert eine Intensivstation, die Beschreibung im Roman spielt eindeutig darauf an. Es wäre nicht überraschend, wenn Filips Vater ausgerechnet auf der Intensivstation liegt, welche Filip durchquert, ohne von der Anwesenheit seines Vaters zu wissen - wie sollte er auch?Schweiz:
Zuger Afrikamuseum:
Filip arbeitet eine Weile in Zug in einem Afrikamuseum. Eines Tages besucht Maia dieses zufälligerweise und lernt dabei Filip kennen. Nach einem Gespräch geleitet Filip seine Besucherin auf einen Ausflug auf den Zugersee. Nach diesem ersten Ausflug wollen sich die beiden wieder sehen.Maias Elternhaus:
In Maias Elternhaus spielt sich eine der Schlüsselszenen ab: Am Geburtstag von Maias Vater, Walter Gut Diesbach, sind Filip und seine Mutter unterwegs zu diesem. Doch der Geburtstag von Walter ist nicht der einzige Grund zum Feiern: Filip und Maia wollen ihre Verlobung bekannt geben. Ein grosser Schritt, vor dem Filip grossen Respekt hat, und seine schlimmsten Befürchtungen bewahrheiten sich. Das Fest endet in einem Schlamassel, auch wenn Filips Schuld sich in Grenzen hält. Das Elternhaus von Maia wird als gross und edel beschrieben, mit Garten und Seeanstoss am Lungerersee. Auch ein Boot ist vorhanden, mit dem Walter Gut Diesbach häufig und gerne auf den See fährt.Titlis:
Nach dem missglückten Geburtstagsfest von Walter wollen sich Filip und Maia eine Auszeit nehmen und fahren in die Berge, genauer auf den Titlis, wo sie zu wandern gedenken. Während dem Aufenthalt in den Bergen gesteht Maia ihre Schwangerschaft. Ein Schock für Filip, den er erst mal verdauen muss.
Maias und Filips Einfamilienhaus:
Filip hätte am liebsten eine bescheidene, gemietete Wohnung bezogen, doch Maia wollte unbedingt ein Einfamilienhaus. Über das Haus wird wenig preisgegeben, einzig der Garten wird beschrieben: Er ist gross, mit drei Dutzend Beeten, in denen die verschiedensten Blumenarten gepflanzt sind. Auch wenn Filip eine kleinere Wohnung vorgezogen hätte, scheint er auch hier glücklich zu sein.Filips Dorf aus seiner Kindheit:
Filip fühlte sich in seiner Kindheit nicht wohl an seinem Wohnort. Er wird von den Lehrern ausgegrenzt und fühlt sich im Allgemeinen als Aussenseiter. Die Gesellschaft um Filip wird als spiessig und verschlossen beschrieben.
Die Schweiz als Touristenort
Während Filip in London in einem Reisebüro Reisen in die Schweiz verkauft, wird diese als besonders schön dargestellt - vor allem gegenüber den Kunden. Schnell wird klar, dass dieses idealisierte Bild mit Filips Sicht der Dinge in Konflikt steht. Dieser Widerspruch wird offen aufgezeigt, so dass idealisierte Bild als offensichtlich falsch überführt und die Schweiz als Tourismusort als eher unschöner und oberflächlicher Ort beschrieben wird.
Autor: Silvan